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Konditorkrapfentest Graz 20014

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Das vierte Jahr in Folge quälen wir uns nun schon durch die Grazer Krapfenlandschaft auf der Suche nach dem einen, perfekten Schmalzgebäck bei dem einfach alles stimmt. Wir sehnen uns nach flaumigem, bissfestem Germteig, der nicht vor Fett trieft. Wir hoffen auf Marmelade, die noch Marillen gesehen hat, fruchtig schmeckt und mit einem gewissen Säureanteil der Zuckerbombe Faschingskrapfen die Stirn bieten kann. Wenn die gute Fülle dann auch noch vom ersten bis zum letzten Bissen den germigen Gaumenschmeichler begleitet, tut er sich auf, der Krapfenhimmel. Dann können wir selbst nach der heurigen Rekordzahl von 13 getesteten Krapfen, diesen einen noch genießen.

 

Wie schon angedeutet gliedert sich unser Bewertungssystem also in drei Kategorien: Teig, Marmelade und Verhältnis der beiden zueinander. Bewertet wird mittels Punktesystem von eins bis fünf wobei zusätzlich bis zu zwei subjektive Bonus- bzw. Maluspunkte vergeben werden können. Beispielsweise verdient ein Krapfen, der uns um vier Uhr nachmittags frisch gebacken serviert wird, einen zusätzlichen Pluspunkt. Drängt sich hingegen der ranzige Geruch von altem Fett schon vor dem Kosten in den Vordergrund, gibt es dafür Abzüge.

 

Unser Test kann natürlich nur eine Momentaufnahme abbilden. Dennoch glauben wir, dass wir auf Grund unseres Testmodus ein Ergebnis sehr nahe am Alltag des Krapfenessers produzieren zu können. Wir kaufen nicht in aller Früh ein, wenn die Krapfen gerade frisch aus dem Schmalz kommen. Außerdem wird keiner der getesteten Bäcker über unser Vorhaben informiert. Wir bekommen also wie jeder andere Kunde auch Durchschnittsprodukte serviert und wir haben sie ehest möglich verzehrt. Stattgefunden hat unser Test zwischen 14.00 und 17.00 Uhr an einem Freitag.

 

 

Hier nun das Ergebnis:

 

Platz 13

Café Konditorei Krainer

Das leuchtende Schlusslicht – wie auch in den Jahren zuvor. Schon beim ersten Bissen schieben sich ranzige Aromen gewaltsam vom Rachenraum in die Nase. Brechreiz. Ein Tester notiert: “Schmeckt, als würde man den Kühlschrank einer Burschen-WG ausschlecken”.

 

Platz 12

Waldherr Biobäckerei

Wir testeten den Weizenkrapfen und den Kokos-Mohn-Krapfen. Ersterer schmeckt auf widerwärtige Art nach fermentiertem Getreide und erinnert uns an die Ausdünstungen der Tierfutterfabrik nahe der Reininghausgründe. Kokos-Mohn funktioniert nicht wirklich. Beide Krapfen sind altbacken und trocken.

 

Platz 11

Hubert Auer

Schmeckt trocken und altbacken, die Marmelade erinnert an chemische, künstliche Aromen. Das Verhältnis passt jedoch ganz gut.

 

 

Platz 10

Edler und Atzl

Ab hier beginnt das Mittelfeld. Besonders leckerer Teig, flaumig und keineswegs trocken. Leider hält die Marmelade nicht mit und bei der Größe könnte man mit letzterer auch großzügiger sein.

 

Platz 9

Martin Auer

Flaumiger, bissfester Teig und das beste Verhältnis von Marmelade zu Teig im ganzen Test. Leider begeistert uns die Marmelade überhaupt nicht. Schmeckt, als käme sie aus dem Labor. Marille kann man nicht mal erahnen. Viel zu süß.

 

Platz 8

Konditorei Klescher

Der Champion von 2013 lässt heuer leider viel zu wünschen übrig. Unser Testexemplar schmeckt etwas älter. Die überraschend dicke Haut lässt vermuten, dass er zu lange gebacken wurde. Teig OK, aber nichts besonderes. In die leider spärlich vorhandene Marmelade mischen sich Minzaromen. Noch immer ein solider Krapfen aber heuer reichte es nicht für einen Spitzenplatz.

 

Platz 7

Sorger

Die Überraschung des Tages – wunderbar flaumiger, bissfester Teig. Duftet leicht nach Germ aber auf eine Frische Art und Weise. Auch das Verhältnis von Marmelade und Teig passt gut. Leider scheinen Martin Auer, Hubert Auer und Soger die Marmelade beim gleichen Produzenten zu beziehen, denn dieser Krapfen torpetiert seinen Spitzenplatz mit dem selben chemischen Schleim der so gar nichts mit unserer Vorstellung von “Marillenmarmelade” zu tun hat.

 

Platz 6

Hofbäckerie Edegger Tax

Ein absolut solider, aber eben auch nur durchschnittlicher Krapfen. Guter Teig, gute Marmelade, Verhältnis passt, sonst keine weiteren Auffälligkeiten. Letztes Jahr hatte man hier etwas Vanillezucker in den Teig gemischt – gefiel uns gut.

 

Platz 5

Kotzbeck Loh, Bäckerei und Konditorei

Das Mittelfeld führt dieser Krapfen heuer besonders wegen seines köstlichen Teiges an. Das leichte Germaroma passt wunderbar. Die Marmelade schmeckt gut, nicht zu süß. Leider vermissen wir Marillearomen.

 

Platz 4

Zafita

Wieder im Spitzenfeld reichte es heuer leider nicht ganz für einen Stockerlplatz obwohl dieser Krapfen einiges zu bieten hat. Der Teig schmeckt großartig und präsentiert sich bissfest am Gaumen. Die Marmelade lässt etwas Frucht vermissen, die Säure-Süße-Ballance gelingt jedoch perfekt. Interessant finden wir das dezente Kokosaroma.

 

Platz 3

Café-Konditorei Renn

Der Mut, anders zu sein, zahlt sich aus. Erinnert ihr euch an die “Mäuse”? Ein Gebäck, das unsere Großmutter herstellte indem sie süßen Germteig frittierte. Genau so schmeckt dieser Krapfen. Der Teig ist also eher fest, aber wunderbar süß und ein wahrer Gaumenschmeichler. Die Marmelade schmeckt tatsächlich noch nach Marillen und genug davon ist auch vorhanden.

 

Platz 2

Konditorei Philipp

Hier wird’s kompliziert. Dieser Krapfen stellt für uns den Archetyp des Faschingskrapfens dar. Himmlische Konsistenz – ein Tester notiert: “als beiße man in eine Frauenbrust”. Wunderbar fruchtige Marmelade reicht bis zum letzten Happen. Warum dann nicht Platz eins? Tja, hier kommen die Bonuspunkte ins Spiel.

 

Platz 1

Bäckerei Kern

Wie schon andere Medien vor uns, bescheinigen wir der Bäckerei Kern einen fantastischen Krapfen auf den Markt geworfen zu haben. Flaumiger Teig, kein bisschen trocken, fruchtige Marmelade mit etwas Säure und das Verhältnis passt auch. An diesem Punkt gäbe es ein Fotofinish zwischen Kern und Philipp. Schlussendlich ist es jedoch der konkurrenzlose Preis von 0,95 € der das Kern’sche Schmalzgebäck mittels Bonuspunkte als Nummer eins ins Ziel katapultiert. Alle anderen Krapfen im Test bewegten sich zwischen 1,10 € und 1,35 €.

 

Klescher Der Siegerkrapfen Supergut und günstig Kern ein leckerer Oma Krapfen Klein und köstliche Hofbäckerei Edegger Tax Hofbäckerei Edegger Tax Schmeckt nach Tierfutter danke nein Zamreißen, erst halbzeit Edler & Atzl Kotzbeck Loh Kotzbeck Loh Auer Auer Krainer Kühlschrankaromen

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